„Öko-Werbung“ – Zweiter Teil

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Vor einiger Zeit hatte ich mich endlich einmal aufgerafft, endlich den ganzen nachhaltigen Firmen, die mir unaufgefordert Kataloge schicken, zu mailen. Ich habe sie gebeten, mir keine Kataloge mehr zu schicken, der Umwelt zuliebe. Alle haben innerhalb von nicht allzu langer Zeit, meist klaglos, reagiert und mich aus dem Verteiler genommen. Seitdem kommt auch weniger an, was sehr schön ist. – Und das passt wiederum gut zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die noch bis 27. November 2016 läuft. (Dazu gibt es übrigens eine schöne Infografik:)

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Schön finde ich auch, dass im Blog eine rege Diskussion entstanden ist über Sinn und Unsinn. Auch ein Unternehmen hat sich beteiligt. Ich fasse noch mal die Pro und Kontras von Katalogwerbung (speziell bei Firmen, die auf Nachhaltigkeit aus sind) zusammen:


PRO

– Kataloge verhelfen den Firmen zu mehr Absatz und sichern so den Marktanteil nachhaltiger Produkte – bzw. die Möglichkeit, nachhaltig einzukaufen
– die Firma Memo argumentierte im Kommentar, dass auch interessierte Verbraucher das gesamte Produktsortiment im Onlineshop nicht wahrnehmen können und durch Kataloge einfach einen besseren Überblick bekommen, was sie bei Memo alles an nachhaltigen Artikeln kaufen können (und entschuldigt den Recyclingpapier-Aufwand und CO2-Emissionen durch Ausgleichszahlungen)
– Kunden können sich sozusagen schon zu Hause eine „Einkaufsliste“ anlegen vor der Online-Bestellung


CON

– unnötiger Papiermüll und CO2-Ausstoß durch den Versand
– genervte Verbraucher


Lösung?

Eine Lösung sähe ich darin, wenn den Kunden bei der Kontoeinrichtung oder der Bestellung eine Wahl gelassen würde. Das heißt, man sollte nicht erst selbst aktiv werden müssen, wenn man ungefragt Kataloge und Werbung bekommt, sondern sich aktiv für Werbung entscheiden dürfen. So wie ich es aus euren Kommentaren herausgelesen habe, gibt es auch unter uns nachhaltig orientierten Verbrauchern solche, die gern in Katalogen blättern und sich davon auch ab und zu zum Kauf inspirieren lassen und solche, die gezielt nach einem Produkt suchen und es dann kaufen. Ich gehöre zur letzteren Gruppe. Ich blättere einen Katalog zugegebenermaßen durch, aber ich schmeiße dann nicht den Rechner an, um sofort einzukaufen. Eher passiert es, dass ich etwas dringend kaufen muss und dann noch etwas Nicht-Dringendes dazu kaufe, weil ich es zufällig im Online-Shop gesehen habe…

Wie Sabrina im Kommentar so schön feststellte, hat eben jeder seinen eigenen Einkaufsstil 😉 Viele schienen ebenfalls genervt und die meisten hatten auch schon die Shops kontaktiert. Die andere „Hälfte“ mag Kataloge ganz gern – und insofern scheinen sie auch ihre Berechtigung zu haben. Nur ein Nachfragen, eine Wahlmöglichkeit, fände ich schön.

Abgesehen davon haben alle von euch gute Erfahrungen mit der Abbestellung von Katalogen bei nachhaltigen Firmen gemacht. Das kann ich glücklicherweise nur bestätigen!

Logo-4-grün Weil Abfallvermeidung nachhaltig ist, gebe ich diesen Post in unsere grüne Blogparade „einfach. nachhaltig. besser. leben.“, die gerade von Maria verwaltet wird. Alle sind eingeladen, teilzunehmen!

6 Kommentare

  1. Habe nochmal deinen ersten Artikel dazu gelesen. Super zusammengestellt.
    Laut deiner pro und contra geht hervor, dass es für Firmen sehr viel besser ist als für den Konsumenten. Das gab mir etwas zu denken, denn Neckermann Quelle und andere Versandhäuser sind Konkurs gegen. Diese Firmen waren das perfekte Beispiel, dass es eben doch nicht nur im Versand funktioniert. Die Konsumgewohnheiten haben sich geändert. Viele Konsumenten kaufen eher über das Internet ein, als über Prospekte.
    Es hat für mich einen grossen unterschied zwischen Prospekten und Flyer. Auch die grösse von Prospekten ist entscheidend. Die Anzeigen von Aldi sind genug. Richtige Bücher finde ich zu viel.
    Du hast eine gute Zusammenfassung gemacht. Danke dir.

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    1. Hallo Eva,
      danke für deinen Kommentar! Sicher gibt es verschiedene Kauf-Typen unter den Konsumenten. Aber das reine Versandhäuser eben doch nicht mehr funktionieren, sollte schon zu denken geben, ob die Kataloge noch zeitgemäß sind. Zumindest, wenn sie ungefragt ins Haus flattern, das kann meiner Meinung nach auch dem Image schaden, denn das ist – zumindest für einen Teil der potentiellen Kunden – einfach nur nervig. Mich können die Firmen überzeugen, indem sie die Herkunft und Qualität ihrer Produkte transparent machen und ich darauf vertrauen kann, dass es wirklich nachhaltig hergestellt wurde. Und wenn ich dann was bestelle, geht dem meist eine längere Recherche voraus, weil es vor Ort eben leider oft keinen Laden gibt, wo man so etwas kaufen kann (bzw. ich oft nicht erfahre, was nun die Inhaltsstoffe sind, ob Kinderarbeit, Regenwald oder anderes drin steckt oder nicht).
      Liebe Grüße und Danke fürs Lesen!
      Marlene

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    1. Danke, Maria! Mir ist auch noch der Gedanke gekommen, dass Wahlmöglichkeiten auch eine Form von Kundenservice sind, über die die Firmen mal nachdenken sollten… Nicht fragen könnte in manchen Fällen schließlich auch dem Image schaden!
      Liebe Grüße,
      Marlene

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