Regional und saisonal kochen – Rezept für Gemüse-Wok mit Maisbrot


Der Winter ist die Herausforderung für alle, die sich möglichst saisonal und regional ernähren wollen. Und genau jetzt wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Rezept für unseren regionalen Bio-Lieferdienst beisteuern könne. Ich möchte das Resultat mit euch teilen und vielleicht habt ihr ja den ein oder anderen Tipp dazu – ich bin schließlich kein Food-Blogger 🙂

Ich bin sehr dankbar, dass es in meiner direkten Nähe eine Gruppe junger Leute gibt, die einen Bio-Lieferdienst samt Regiokiste und Ökomarktgemeinschaft mit Bio-Landwirten und Bioladen-Betreibern gegründet haben. So bekomme ich jede Woche meine Kiste mit möglichst regionalen Einkäufen direkt vor die Haustür. Was man auch bestellen kann, ist ein ganzes Gericht bzw. die Zutaten und das Rezept dafür. Genau so eins sollte ich mir ausdenken.

Nun ist es im Winter hier in der Region gar nicht so einfach, regionales Bio-Gemüse zu bekommen. Derzeit gibt es Möhren, Kartoffeln, Pastinaken, Herbstrüben, Zwiebeln, Topinampur, Champignons und Kürbisse aus der Region. Nicht alle Elemente meines Rezepts sind regional. Ich habe mich für etwas Vegetarisches entschieden und gehe davon aus, dass die Veganer so kreativ sind für Ei und Milch Ersatz zu finden. Hier kommt das Rezept:

Winter-Rezept: Gemüse-Wok mit Maisbrot

für ca. 4 Personen, Zubereitungszeit: ca. 1 Std.

Für den Wok:

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Lauchstange
200 g Champignon
150 g Selleri
2 Kartoffeln
1 Dose Kokosmilch
200 ml Gemüsebouillon
Salz, Pfeffer, Thymian (je nach Geschmack auch: Ingwer, mehr Knoblauch, Curry, Kreuzkümmel, …)

Für das Maisbrot:

2 dl Weizenmehl
2,5 dl Maispolenta (Maisgrieß)
1 EL Zucker
1 EL Backpulver
1 TL Salz
2 Eier
2,5 dl Milch
50 g Butter
140 g Mais aus Glas/Dose
Rosmarin, Meersalz

Den Ofen auf 225 Grad erwärmen.

Mehl, Zucker, Backpulver, Salz und Maisgrieß vermischen. Eier, Milch, geschmolzene Butter und Mais in einem anderen Behälter mischen und dann in die Mehlmischung gießen, alles gut verrühren und in eine mit Backpapier ausgelegte Pfanne geben. Rosmarin und ein wenig grobkörniges Salz darüber streuen und etwa 25 Minuten im Backofen backen.

Etwas Öl in einer Wokpfanne erhitzen. Champignon putzen, halbieren und kurz bei voller Hitze anbraten. Dann aus der Pfanne nehmen und zur Seite stellen. Zwiebel, Sellerie und Knoblauch klein schneiden, Möhren, Lauch und Kartoffeln in sehr dünne Streifen schneiden und dann alles etwa fünf Minuten anbraten. Anschließend Champignons, Bouillon und Kokosmilch dazugeben, würzen und 15 bis 20 Minuten kochen.

Gemüse-Wok mit einem Stück Maisbrot servieren.

Achtung: Meersalz kann Mikroplastik enthalten!

Die Inspiration für das Maisbrot stammt aus meinem dänischen Vegetar-Kochbuch. Den Wok habe ich heute frei kreiert und er ist bei meinen Testessern ganz gut angekommen. Weil die Version, die nur mit Salz. Pfeffer und Thymian gewürzt ist, sehr mild schmeckt, habe ich noch den Hinweis ergänzt, dass man natürlich je nach Geschmack und Laune noch kräftig weiterwürzen kann. Beim Maisbrot steht im Originalrezept, das man Fleur de Sel verwenden soll – aber vor wenigen Tagen kam die Info in die Medien, dass bei Tests von Fleur de Sel verstärkt Mikroplastik entdeckt wurde. Daran ist der Mensch selbst Schuld und der Fall zeigt ganz deutlich, dass unser schlechter Umgang mit der Umwelt am Ende wieder auf uns selbst zurückfällt. Bleibt nur zu hoffen, dass es nun so schlimm ist, dass die Gesellschaft das Problem nicht weiter ignorieren kann und wird. (Die Hoffnung stirbt zuletzt.)

Kocht ihr regelmäßig? Und wenn ja, achtet ihr darauf, wie regional und saisonal die Inhaltsstoffe sind?


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14 Kommentare

  1. Ja, wir kochen regelmäßig. Und Bio- sowie Hofläden gehören in unserer Region zum Standard. Und inzwischen weiß ich auch wieder, wie ein Brathuhn schmeckt, das nicht in der Massentierhaltung in ca. 7 Wochen voll mit Antibiotika hochgepeppelt wurde. Das ist kein Fleisch mehr. Ich habe lange kein Geflügel mehr gegessen, bis ich mal glückliche Hühner gesehen habe.
    Und hier gibt es das traditionelle Kohl und Pinkel Essen.
    Da wird immer eine(r) zum `Kohlkönig´erkoren. Auch unsere Politiker aus Berlin sind dabei.
    Hier die Liste der Majestäten:
    http://www.oldenburg.de/de/startseite/stadtportrait/zeitgeschichte/stadtgeschichte/berliner-kohlfahrt/kohlmajestaeten.html
    Privat machen hier auch alle eine `Kohlfahrt´ mit Spaziergang, Spielen und Schnaps, damit sich genügend Hunger einstellt.
    Dein Rezept geb ich mal weiter!
    Jürgen aus Loy

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    1. Hallo Jürgen,
      Kohlkönige gibt es hier bei uns nicht, klingt aber lustig. Schön, dass ihr noch selbst kocht, ich hab das Gefühl, viele haben kaum noch Zeit/Lust dazu. (dabei ist es viel günstiger und natürlich umweltschonender als Fertiggerichte!)
      Viele Grüße,
      Marlene

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  2. Wir kochen seit etwa 2 Jahren aus der Biokiste und ich finde es eine spannende Herausforderung vegetarisch/vegan, abwechslungsreich und auch noch schnell zu kochen.
    Ich habe schon überlegt darüber zu bloggen, aber ich bin auch keine Food-Bloggerin. Ich habe aber Pinterest Boards mit Rezepten die nach Jahreszeiten geordnet sind, falls Interesse besteht:

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    1. Hallo Dalia,
      danke für den Link! Dass es auch noch schnell gehen muss, wenn man nach der Arbeit heim kommt und kocht, kommt ja noch dazu, Da scheiden manche Gerichte schon wieder aus 🙂 Vielen Dank für den Link auf dein Pinterest Board!
      Viele Grüße,
      Marlene

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  3. Hallo Marlene!

    Kleine Ergänzung zu Deiner Liste: rote Rüben, Lauch und Kraut sowie verschiedene Kohlarten sollte es eigentlich auch geben derzeit.

    Danke für den tollen Tipp mit dem Maisbrot, das klingt wirklich super lecker! Werde ich sicher ausprobieren!

    lg
    Maria

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    1. Hallo Maria,
      das stimmt, sollte es eigentlich. Aber die Bio-Bauern im Umland bauen offenbar keinen Kohl, rote Rüben (oder ist das rote Beete?) und Lauch an. Darüber hat mir die Betreiberin der Biokiste schon erzählt, dass sich eben bestimmte Warengruppen (Kartoffeln z.B.) für die Bauern am meisten lohnen… Dadurch ist das regionale Angebot aber nicht so breit gefächert.
      Viele Grüße,
      Marlene

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      1. Hallo Marlene!

        Oh, das finde ich aber sehr spannend!
        Kartoffeln brauchen natürlich sehr wenig Pflege, dadurch ist wenig Arbeitseinsatz nötig. Dafür gibt es bei Kartoffeln den meisten unverkäuflichen Ausschuss! Sind die Kartoffeln zu klein, zu groß, zu krumm, angeknabbert oder beim Ernten verletzt worden, sind sie unverkäuflich und werden entweder direkt ins Feld wieder eingearbeitet oder landen im Müll.

        Das weiß ich aus erster Hand, weil ich bei Foodsharing das Glück habe bei einem Biobauern solche Ausschlusskartoffeln abholen zu dürfen. Ewig schade, wenn die verkommen würden!

        lg
        Maria

        PS: ja rote Rüben sind rote Beete

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      2. Hallo Maria,
        das ist ja toll, dass du die Ausschuss-Kartoffeln bekommen darfst! Denn natürlich schmecken die genauso gut wie die anderen. Das gleiche sehe ich an den Äpfeln aus unserem Garten. Die sind zwar jetzt im Januar schrumpelig, aber schmecken trotzdem noch gut. Verkaufen könnte man die aber nicht, denn wir Verbraucher haben uns da einfach zu weit vom „Original“ entfernt. Das ist schon sehr schade.
        Liebe Grüße,
        Marlene

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      3. Ausschusskartoffeln (oder -Möhren oder wasauchimmer) gibt es z.B. bei den Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft nicht.
        Ich habe nicht nur eine Biokiste, sondern bin Mitglied bei einer SoLaWi. Die sind dann
        a) nicht darauf angewiesen, Dinge anzubauen, die auch auf dem freien Markt gut verkäuflich sind, weil ja alles an die Mitglieder geht
        b) versuchen sie, eine möglichst breit gefächerte Gemüseauswahl anzubauen, damit Abwechslung auf dem Teller herrscht
        c) geben sie wirklich ALLES ab, was geerntet wird und nicht irgendwie schlecht (geworden) ist. Da gibt’s dann auch mehrbeinige Möhren, krüpplig krumme Paprika oder Gurken, beulige, kleine oder große Kartoffeln, oder auch mal ne Raupe im Salat (Waschen hilft).
        d) engagieren sich viele davon auch beim Erhalt alter und samenfester Sorten, was ich sehr unterstützenswert finde.

        Bei meiner SolaWi gab’s diesen Winter dieses Gemüse:
        Anfang des Winters noch Spinat, Mangold, Chinakohl, Schwarzkohl und Spitzkohl und noch Salat aus dem eigenen Folienzelt. Im Herbst wurden auch Knoblauch und Kürbisse ausgegeben, die jeder im WInter so lange lagern kann, wie er will/kann.
        Jede Woche gibt es Kartoffeln und Möhren.
        Ansonsten noch wöchentlich wechselnd Pastinaken, Wurzelpetersilie, Sellerie, rote Rüben (ja, das sind rote Bete), geringelte Bete, weiße Bete, Kohlrüben (Steckrüben), schwarzen Rettich, Feldsalat, Postelein, Porree, Topinambur, Zwiebeln, Kohlrabi, Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl, Sauerkraut, Schwarzwurzeln, einen sogenannten Asiasalat und Schwarzwurzeln.

        Da kann man von einseitiger Ernährung im Winter eigentlich nicht sprechen, oder?

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      4. Das klingt wirklich toll, und sehr vielseitig das Angebot. Hast du einen Link zu SolaWi? Davon hab ich noch gar nichts gehört. Ich hab die Erfahrung gemacht, leider, dass manche Neueinsteiger in Sachen Biokiste mit der Qualität nicht zufrieden waren, gerade, weil der Salat auch mal eine kleine Raupe enthalten konnte oder nicht alles so toll aussah wie im Supermarkt. Das erfordert noch etwas Gewöhnung. Meiner Meinung nach hilft es, wenn Leute eigene Sachen im Garten anbauen, oder wenn Kinder Schulgartenunterricht haben, etc. Denn wenn man sich mal selbst abgeplagt hat, was anzubauen, weiß man auch, dass das Ergebnis manchmal nicht perfekt aussieht, aber trotzdem essbar ist.

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