Durchschnittlich kauft jeder 60 neue Kleidungsstücke im Jahr – du auch?

Im Greenpeace Magazin 1.21, das sich komplett dem Thema Konsum widmete, hab ich folgende Statistiken gelesen: „Mehr als 80 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich hergestellt. Durchschnittlich 60 kaufen die Deutschen pro Kopf und Jahr, ein Fünftel davon wird nie oder so gut wie nie getragen.“ (zum Artikel) Seit 2017 notiere ich mir meine Kleidungseinkäufe. Einfach, um zu sehen, wie viel ich wirklich kaufe. Denn übers Jahr verteilt, kann man sich an so etwas kaum erinnern und ein Kleid oder eine Jeans mehr oder weniger fällt auch nicht ins Gewicht.

Nur scheinbar ein Erfolg: Ich kann mich einfach nicht von alten Sachen trennen.

Immerhin kann ich sagen, dass ich bei weitem nicht auf 60 Kleidungsstücke komme. Aber ich bin auch jemand, der sich nur schwer von alten Sachen trennt, weshalb mein Schrank trotzdem aus allen Nähten platzt und ich mir regelmäßig vornehme, alles zu sortieren. Einmal habe ich sogar eine Kiste voll Anziehsachen aussortiert. Als ich die auf Kleidertauschbörsen aber nicht losgeworden bin, habe ich sie nicht etwa in die Kleidertonne geworfen, sondern in der Rumpelkammer stehen gelassen und nach und nach sogar wieder angezogen. So wird das natürlich nichts.

Hier meine Statistik für 2020:

  • Februar: Kauf von Socken, Unterwäsche und 3 Unterhemden in Bio-Qualtität, allerdings kein Fairtrade-Siegel
  • Zum Geburtstag: 1 Hose, 1 Hemd, 1 Kleid – nicht bio, nicht fair – geschenkt bekommen
  • Herbst: 2 Pullover gebraucht gekauft
  • Winter: 3 BHs (Swegmark – umweltzertifiziert nach ISO-Norm 14001 & Oeko-tex Standard 100®)

Das macht ca. 11 Kleidungsstücke plus nicht genau rekonstruierbare Anzahl an Socken oder Unterwäsche.

Hier ist meine Statistik für 2019, 2018 und 2017.

Einladung zum Mitmachen bei „Einfach. Nachhaltig. Besser. Leben.“

Im März und April bin ich wieder Gastgeberin bei der grünen Linkparade „einfach. nachhaltig. besser. leben.“. Hier laden wir alle Blogger, die sich mit nachhaltigen Themen im Alltag ein, ihre Artikel mit uns und anderen Interessierten zu teilen.

27 Kommentare

  1. Eine Statistik fürhre ich nicht, habe aber immer schon wenig Klamotten gekauft und sie bis zum bitteren Ende getragen (Ausnahmen – Fehlkäufe- bestätigen die Regel)
    In diesem Jahr habe ich bisher erstanden: ein Paar Winterschuhe. Und ein Paar Gartenclogs als Geschenk für den Gatten.
    Derzeit gibt es keine weiteren Einkaufspläne 😉
    Aussortieren tu ich aber auch noch immer, denn im Laufe der Jahre sammeln sich dennoch Kleidungsstücke an: die oben erwähnten Fehlkäufe einerseits, von denen ich mich nur schwer trennen kann („Kann doch nicht sein!!“ – Doch! *g*) und Hosen und Röcke, aus denen ich „herausgewachsen“ bin. Entweder gewichtsmäßig, (leider – aber das MUSS sich doch ändern lassen!?), oder aber altersmäßig (mit 55 ist ein Minikleid nicht mehr so gut tragbar. Oder vielleicht doch, mit halblangen Leggings drunter? – Du siehst schon die Schwierigkeit…. 😉 )

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    1. Hallo Fjonka,
      ja, ich kenne alle Argumente, um einen Gegenstand doch noch bei mir zu behalten! Ich glaube auch, das Hamstergen ist entweder erblich oder noch direkt von der Kriegsgeneration an die Nachkommen weitergereicht. Bei mir ist auch das „Iss den Teller immer komplett leer“ fest im Hirn verankert, bei meiner dänischen Schwiegerfamilie gibt’s sowas nicht. Aber irgendwann muss man sich ja vom Zuviel trennen. Verschenken fällt mir am leichtesten!
      Liebe Grüße,
      Marlene

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  2. liebe marlene!
    deine statistik klingt sehr vernünftig und sparsam.
    aber.
    reduktion des kleiderkonsums bedeutet NICHT „wegwerfen“ – im gegenteil – tragen bis es einem vom hintern fällt 😀
    insofern brauchst du dich nicht „trennen“ – einfach weiter anziehen. und für den spass mal ungewöhnliche kombis probieren…..
    da braucht man dann auch nur sehr wenig neuen konsum-input.

    klar – wenn man es tatsächlich nie wieder trägt/tragen kann – dann muss es weg. aber das ist eher seelenhygiene als umweltschutz.

    xxx

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    1. Stimmt, da hast du recht, es sei denn, ich schenk es jemanden, der es tatsächlich anzieht, dann ist natürlich allen geholfen 🙂
      Ich hab einige Teile, die auf der Warteliste: Upcycling, Aufpeppen, Reparieren ausharren…
      Liebe Grüße!

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    1. Hallo Marion,
      das klingt sehr vernünftig. Ich weiß auch inzwischen ganz gut, was Lieblingsteil-Qualität hat und was nicht. Leider ist die Liste, der Klamotten, die mal aufgehübscht werden müssten, so lang, dass ich kaum nachkomme 🙂
      Liebe Grüße,
      Marlene

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      1. Das glaube ich dir mir geht es ähnlich beim Umräumen meiner Räume sind mir etliche Klamotten in die Hände gefallen. Da wurde dann aber z.T. gnadenlos aussortiert. Aber auch einiges neu entdeckt und anderes aufgehübscht.
        LG Marion

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  3. Hi Marlene,
    schön, daß Du noch schreibst. Darum hier mal wieder ein Nachzüglerkommentar: Um auf 60 Kleidungsstücke pro Jahr zu kommen müßte ich alle Socken und Schlüpper mitzählen. Da tausche ich seit einiger Zeit tatsächlich grad in Wellen die verschlissensten Teile aus. Meine Verwertungskurve sieht meist so aus: neue Sachen für „gut/Arbeit“, später dann für „normal/Alltag“, dann „zuhause/gammeln“. Leider sind meine Fähigkeiten nicht ausreichend um mehr als kleine Löcher oder fehlende Knöpfe zu flicken. Wenn der Stoff dünn wird, dann kann ich nix mehr zu retten.
    LG, Sören

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    1. Hallo Sören,
      ja, ich bin noch da, auch wenn nicht so regelmäßig, lieb von dir, dass du kommentierst 🙂
      Meine Verwertungskurve sieht ähnlich aus, bei dünn gewordenem Stoff ist oft auch mit Reparieren nicht mehr viel zu retten… leider. Aber Knöpfe … das kriegst du doch bestimmt hin! 🙂
      Viele liebe Grüße,
      Marlene

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  4. Bei uns werden aus alten Stoffen Kleider oder sonst-was genäht, überwiegend für die Enkeltochter. Und ich persönlich trage meine Sachen auf, wie es so schön heißt. Und manche uralten Sachen sind heute wieder voll in!!
    Ansonsten hab ich noch sehr hochwertige Jeans geerbt und die halten ewig!
    LG
    Jürgen aus Loy

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    1. Hallo Jürgen,
      ich freu mich von dir zu hören!
      Ja, man muss nur lang genug warten, dann liegt man modisch wieder voll im Trend 🙂 Ich finde es bei Jeans beeindruckend, dass manch alte Qualitätsware quasi ewig hält, während neue, selbst teure Bio-Jeans bei mir nach 2-3 Jahren intensivem Tragen an bestimmten Stellen dünn werden und kaputt gehen.
      Liebe Grüße,
      Marlene

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      1. Das kann ich nur unterstreichen…
        ich habe hochwertige ältere Jeans geschenkt bekommen, und die passen mir wie angegossen.
        Wie lange ich meine aktuelle jetzt anhabe, verrate ich lieber nicht…müsste mir fast peinlich sein.
        Hauptsache, sie ist noch sauber und sieht gut aus. Kleinere Flecken und etwas Erde aus dem Garten sieht man sowieso nicht, und sie geben meiner Jeans erst den richtigen Charakter 🙂 !!
        Lieben Gruß zurück!
        Jürgen aus Loy

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      2. Eigentlich doof, das einem das peinlich „sein muss“, wenn man seine Anziehsachen lange trägt – aber du hast recht, man erwähnt es höchstens als Scherz verkleidet 😉 Viele liebe Grüße!

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    1. Hallo Romy,
      vielleicht gibt es auch Super-Konsumenten, die die gesamte Statistik verzerren? Bisher haben nur Leute kommentiert, die alle weit unter diesem Durchschnitt liegen!
      Ganz liebe Grüße,
      Marlene

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  5. Uiuiui… von 60 Kleidungsstücken pro Jahr bin ich auch weit entfernt, dennoch quellen auch hier die Schränke und Schubladen über, weil ich mich so schwer von Sachen trennen. Demnächst steht eine Lieferung von 6 neuen Unterhemden ins Haus, weil die alten wirklich unansehnlich geworden sind. Aber ich befürchte, dass ich die trotzdem aufbewahre. Es ist schlimm. 🙂 Kleiderschrankausmisten steht bei mir für diese Woche auf dem Plan, ich hoffe, dass ich viele über Momox und Co. loswerden kann.
    Liebe Grüße
    Anni

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    1. Liebe Anni, ich bin ja irgendwie froh, dass es nicht nur mir so geht. 60 Kleidungsstücke im Jahr wären eine echte Katastrophe bei mir, wenn ich mich von den alten Teilen nicht trennen kann 🙂 LG, Marlene

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      1. Das war auch mein erster Gedanke. Die Kommode mit den Schuladen, in denen ich Socken, Unterwäsche und Gürtel aufbewahre, steht tatsächlich noch aus in Sachen Ausmisten, da werden die Unterhemden nochmals einer Begutachtung unterzogen… Danke fürs Erinnern! 🙂

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  6. Liebe Marlene,
    ich habe im Vorjahr 1 Bio-Baumwoll-Shirt und ein Paar Schuhe gekauft, dazu noch eine nicht notierte Zahl von Socken und Unterhosen – aber sicher WEIT von 60 Stück entfernt, selbst wenn ich jede Socke extra zähle! Heuer bisher eine Schlupfhose. Aber ich trenne mich auch kaum von alten Sachen – und davon besitze ich eine Menge. Doch WOZU trennen? Ich kombiniere sie immer wieder neu, dann bleibt der Modespaß aufrecht. Wenn ein Kleidungsstück wirklich schon sehr kaputt ist, kann man sich zumindest helfen, wenn man besser nähen kann als ich – reparieren oder in etwas anderes umarbeiten… in Taschen, Wimpelgirlanden, Patchworkröcke, Haarbänder oder was das Herz eben sonst noch so begehrt. Aber ich kann nachvollziehen, dass diese Arbeit lange liegen bleibt. Für mich ist es schon mühsam, nur die Nähmaschine rauszuräumen, und vom Einfädeln will ich gar nicht sprechen ;-))
    Liebe Frühlingsgrüße,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2021/04/marillen-erlebnisweg-und-gottweig.html

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    1. Liebe Traude,
      das waren ja gleich wunderbar viele Upcycling-Ideen auf einem Haufen – danke dafür! Ich bin ganz stolz auf mich, dass ich in den letzten Wochen – bevor dann die Garten-Saison losgeht – dazu gekommen bin, meine Nähsachen zu sortieren und zu ordnen. Das macht gleich mehr Lust, wieder was zu nähen.
      LG, Marlene

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  7. Ich hab 2020 Stoff für ein Kleid gekauft, 3 Hosen (seit Ewigkeiten mal wieder welche, das reicht jetzt mindestens für 3 Jahre), zwei Paar Schuhe, Einlagen für ein Paar Schuhe, aus die Maus. Keine Unterwäsche, keine Socken.

    2021 werde ich etwas Unterwäsche brauchen(abgesehen von den zu kaufenden mach ich gerade zwei U-Höschen aus einem fast ungetragenen weil ungliebten schwarzen T-Shirt), und ich stricke bestimmt ein oder zwei Sachen für mich. Vielleicht nähe ich mir noch nen Rock, mal sehen. Aber das war’s dann auch schon.

    Ich hab mir bei den Sachen, die noch passen, aber nicht mehr so dolle sind, vorgenommen, die verstärkt anzuziehen, damit sie dann demnächst mal „durch“ sind und wegkönnen. Reduzieren durch Auftragen sozusagen. Kleiderschrank ist auch voll, da wird höchstens mal wieder was gebraucht, was man „für gut“ anziehen kann – wenn wir mal wieder aus dem Homeoffice rauskommen…

    Bei den 60 Kleidungsstücken versauen uns sicher diverse Kaufsüchtige die Bilanz, aber ich hab manchmal den Eindruck, daß da trotzdem noch das mitgezählt wird, was unverkauft weggeschmissen wird…

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    1. Hallo Fussel,
      du drückst diese Bilanz auf jeden Fall ganz gewaltig nach unten! Aber ehrlich gesagt, könntest du Recht haben und da sind alle unverkauften Sachen oder Retouren, die dann gar nicht wieder in den Verkauf kommen, dabei. Ich hatte letztes Jahr eine Hose geschenkt bekommen, bei der die Naht kaputt war. Der „Schenker“ hat angeboten, sie umtauschen zu lassen. Aber dann dachte ich, dann landet sie auch nur im Müll und bin einmal mit der Nähmaschine drüber und fertig 🙂
      Liebe Grüße, Marlene

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  8. He Marlene. 60 Teile pro Jahr – da frage ich mich, wer das die Statistik hochtreibt, da ja auch viele nicht so viel kaufen 😮
    So auch ich. Socken kaufe ich, und teilweise Nacht-/Unterwäsche. Alles wenn möglich fair (Grundstoff.net ist da super). Der Rest wird selber genäht. Ansonsten trage ich eigentlich alles, bis es auseinanderfällt (oder nicht mehr passt 😟) Dann frage ich mich manchmal, wieso das denn schon nach 8 Jahren kaputt ist. Ich habe noch Kleidung meines Vaters aus den 80ern, die noch fast tadellos ist.

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