#ÖKONÄHSTUDIO: UPCYCLING KINDERKLEID

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Ich liebe das, wenn Stoffe eine Geschichte erzählen können – und das auch noch, wenn das ursprünglich daraus gefertigte Kleidungsstück gar nicht mehr existiert. Hier ein Beispiel:

Die Prinzessinnen-Phase

Die meisten Mädchen haben sie (aus irgendeinem merkwürdigen Grund) mal, die Prinzessinnen-Phase. Natürlich ist die eng verbunden mit dem Tragen von möglichst langen, glitzernden Kleidern. Die sind zum Glück relativ schnell genäht.

Miniprinzessin wollte gern ein Kleidchen aus genau dem lila Glitzerstoff, aus dem Oma Puppi einen Rock gebaut hatte. Zum Glück gab es bei Oma noch viel Glitzerstoff. Dazu habe ich schnell ein T- Shirt als Vorlage für den oberen Teil des Kleids genommen und einen zum lila Glitzerwunder passenden Stoff aus Omas Mottenkiste gesucht. Darin sammelt sie alte Röcke, Kleider und Hosen, deren Stoff sie mag oder mit denen sie einfach schöne Erinnerungen verbindet (O-Ton: „Das hatte ich während der Schwangerschaft an!“), die ihr aber nicht mehr passen oder aus der Mode gekommen sind. Mir fiel ein fliederfarbener Hippierock in die Hände, mit weißen Rüschen – der passte einfach hervorragend als Oberteil!

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Also habe ich so geschnitten, dass das Oberteil unter der Brust Rüschen hat, die ich nicht extra annähen brauchte. Eine andere Sorte Rüschen habe ich ausgeschnitten und als Besatz an den Halsausschnitt genäht. Damit die Miniprinzessin das Kleid auch anziehen kann, hab ich oben zwei Knöpfe angebracht. Die stammten aus Omas Knopfkiste und haben bestimmt auch schon viel erlebt.

Ein Kleid, das Erinnerungen weckt

Miniprinzessin mag das Kleid gar nicht mehr ausziehen, inzwischen ist es ganz braun mit Schokoladenflecken. Aber Oma freut sich und erzählt von ihrem Rock und den damit verbundenen Erinnerungen.

Ich glaube, mit Uromas goldener Weihnachtstischdecke werde ich ähnlich verfahren. Die sieht als Kleid sicher viel schöner aus als als kitschige Tischdecke 🙂 Hier ist das fertige Kleid:

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Habt ihr auch solche Kleidungsstücke, die schon ihr zweites Leben genießen?

4 Kommentare

  1. In meiner Familie gab es einen von meiner Tante genähten Kinderbademantel, der wurde immer weitergereicht. Erst hat ihn meine große Cousine getragen, dann ich, dann meine Pflegeschwester, dann meiner kleiner Bruder, dann meine beiden kleinen Cousins – der Bademantel hat leider nicht so lange durchgehalten, dass ihn auch noch die Tochter meiner Cousine tragen konnte. Aber das gute Stück hat wirklich lange gemacht.

    Ich habe im letzten Jahr ganz spontan einen Wollpullover zu einer Babyjacke umgearbeitet. Die neue Mama war begeistert.

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    1. Das ist ja eine schöne Geschichte – ein Bademantel, der so einiges erlebt hat! Ich finde es schön, wenn Kleidungsstücke ihre eigene Geschichte haben und jeder seine Erinnerungen damit verknüpft!

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